[Rezension] MondSilberLicht von Marah Woolf

MondSilberLicht - Marah Woolf

Das Buch

 

Die Mutter der siebzehnjährigen Emma stirbt bei einem Autounfall. Da sie ansonsten keine Verwandten hat, muss sie zu ihrem Onkel Ethan, seiner Frau Bree und deren 4 Kindern auf die Isle of Skye, Schottland, ziehen. Trotz anfänglicher Zweifel lebt sie sich hier sehr schnell ein.

 

Auf ihrer neuen Schule begegnet sie Calum, der sich ihr gegenüber meist abweisend und kalt verhält. Doch immer wieder gibt es Situationen, in denen er ihr hilft und sehr freundlich zu ihr ist, und es kommt, wie es kommen muss, sie verliebt sich in ihn. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass er ihr immer wieder sagt, wie gefährlich er für sie ist. 

 

Meine Meinung

 

So weit, so bekannt. Mädchen kommt an neue Schule, lernt einen Jungen kennen, der selbstverständlich sehr attraktiv ist, während sie selbst nur durchschnittlich hübsch ist. Ihn umgibt ein dunkles Geheimnis, was ihn gefährlich für sie macht. *gähn* Oder doch nicht? Anfangs waren die Parallelen zu Twilight (und vielen anderen, ähnlichen Büchern) doch sehr auffällig. Emma zieht aus der Stadt in die Provinz und regt sich öfters mal über das Wetter auf, weil es ständig regnet und nebelig ist. Obwohl sie sich selbst für nicht sonderlich hübsch hält, gibt es in der Schule an jeder Ecke einen Verehrer. Später treffen sie und Calum sich immer mal wieder auf einer wunderschönen Lichtung im Wald. Und so weiter. Ich hatte anfangs öfter mal den Drang, einfach etwas anderes zu lesen, aber der flüssige Schreibstil brachte mich dann doch dazu, weiterzulesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. 

 

Etwa bei der Hälfte des Buches lüftet sich Calums Geheimnis und ab dem Punkt entwickelt die Geschichte sich in eine völlig andere Richtung. Man kann sich natürlich denken, dass Calum irgendein übernatürliches Wesen ist, aber welches, möchte ich hier nicht verraten. Nur soviel: Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem es um diese Wesen ging.

 

Darauf aufbauend hat die Autorin eine verborgene Welt erschaffen, die sich wunderbar in die Mythen- und Sagenwelt Schottlands einfügt und noch sehr viel Potential bietet. Auch gewisse historische Apekte, wie zum Beispiel die Herrschaft durch Clans, finden ihren Weg in das Buch, was für mich ein kleines Highlight war. Ich hoffe, in den folgenden Bänden noch mehr hierüber lesen zu dürfen. 

 

Die Charaktere des Buches sind glaubwürdig. Neben Emma und Calum mag ich besonders Amelie, Emmas Cousine, und Sophie, die Ziehmutter von Calum. Es gibt eigentlich nur einen wirklich unsympathischen Charakter, Valerie, bei ihr hätte ich mir etwas mehr Handlung erhofft. Sie ist häufig mit Calum zusammen, wird aber meist nur am Rande erwähnt. Sie ist offenbar eifersüchtig auf Emma, was sich jedoch ausschließlich in bösen Blicken äußert. 

 

Fazit

 

Ein wirklich gelungenes Debut der Autorin und ein schönes Buch für "zwischendurch". Auch wenn ich mich am Anfang etwas motivieren musste, weiter zu lesen, bin ich wirklich froh, weitergelesen zu haben und freue mich auf Band 2 und 3. 

 

Sonstiges

 

MondSilberLicht ist eines der ersten wirklich erfolgreichen deutschen Self-Publishing eBooks. Hierfür gewann Marah Woolf auf der Leipziger Buchmesse 2013 den autoren@Leipzig Award, einen Preis für Indie Autoren, der in diesem Jahr erstmalig vergeben wurde.