Der Kindle

Da Amazon.de bis Montag Abend den Kindle mit 15% Rabatt anbietet, nutze ich doch mal die Gelegenheit über meine Erfahrungen zu berichten. Aber hier erstmal die Links* zu den rabattierten Kindles: 

 

Kindle für 79€

Kindle Paperwhite für 129€

Kindle Paperwhite 3G für 189€

 

Der Rabatt gilt auch für die Kindle Fire Modelle: 

 

Kindle Fire für 159€

Kindle Fire HD für 199€

 

Edit: Die Aktion ist leider abgelaufen. 

 

Ich selbst habe einen Kindle Touch, den Vorgänger des Kindle Paperwhite und hatte davor einen Kindle Keyboard und kurz mal einen Kindle Touch 3G. In meinem Bekanntenkreis gehörte ich, als ich im August 2011 den Kindle kaufte, zu den Early-Adoptern und habe deswegen schon mit vielen Leuten darüber geredet. Ich möchte hier auf einige Fragen eingehen, die oft diskutiert wurden. 

 

Bücher oder eBooks? 

 

An dieser Frage scheiden sich die Geister. Viele Viel-Leser halten einen eBook-Reader für Teufelswerk ;) Schließlich riecht ein eReader nicht wie ein richtiges Buch (ich habe in meinem ganzen Leben noch nie das Bedürfnis verspürt, an einem Buch zu schnuppern und beim Lesen ist mir nie ein besonderer Geruch aufgefallen, aber vielleicht funktioniert meine Nase ja nicht richtig...) und es fehlt das Blättergefühl. Zumindest letzteres kann ich nachvollziehen, dieses Bedenken hatte ich auch. Was bei mir noch hinzukommt: Ich liebe es, Bücher im Regal stehen zu haben (beim letzten Umzug hat sich dieses Gefühl allerdings ein wenig relativiert...) Ich habe schon Bücher nur wegen ihres schönen Covers gekauft. Also war ich lange der Ansicht, ich brauche und will sowas gar nicht. Aber irgendwann schlug das böse Haben-Wollen-Gen zu und der Kindle Keyboard zog bei mir ein (Man kann es ja mal ausprobieren...) 

 

Was soll ich sagen? Seit August 2011 habe ich nicht ein einziges Papierbuch mehr gelesen, weil der Kindle mich absolut überzeugt hat. Ich lese viel unterwegs, in Bus und Bahn, da ist ein eReader einfach praktischer als ein Papierbuch. Er ist leichter, er nimmt in der Tasche weniger Platz weg, man muss nicht mehrere Bücher rumschleppen, wenn die Gefahr besteht, dass man das momentan gelesene beendet usw. Je nach Befinden kann ich die Schriftgröße einfach etwas größer oder kleiner stellen sowie Schriftart, Seitenränder und Zeilenabstand einstellen. Außerdem finde ich das Lesen auf einem eInk-Bildschirm einfach angenehmer als auf Papier. 

 

Kindle oder lieber ein ePub-Reader?

 

Es gibt 2 Formate für eBooks. Zum Einen ist es das Amazon-eigene Format mobi, zum Anderen gibt es epub, welches von allen anderen eBook-Anbietern verwendet wird. Nun ja, eigentlich gibt es noch ein 3., PDF, dieses ist aber in eBook-Stores nicht sehr verbreitet, weil es auch nicht wirklich geeignet ist. PDF-eBooks sind mir bisher in erster Linie im wissenschaftlichen Bereich begegnet. 

 

Diese Unterteilung in 2 Formate bedeutet, dass man sich, wenn man sich für einen Kindle entscheidet, auch wirklich für Amazon entscheidet, was den Kauf der eBooks angeht. Das gilt zumindest immer dann, wenn die eBooks mit einem Kopierschutz versehen sind. Das kann man als Nachteil sehen, es ist meiner Meinung nach aber keiner. Entscheidet man sich für einen eReader eines anderen Anbieters, ist man auf die Software Adobe Digital Editions angewiesen (und bindet sich damit an Adobe). Doch an wen wendet man sich, wen diese Software Probleme macht? Amazon verfügt über einen erstklassigen Support, wenn mit einem Kindle-Produkt Probleme bestehen, wird einem dort geholfen. 


Darüber hinaus ist es so, dass die Kindle-Produktfamilie über das beste Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt. Da Amazon sich sicher sein kann, dass Kindle-Käufer auch ihre eBooks dort kaufen, können sie die Geräte günstiger anbieten. 

 

Hinzu kommt, dass Amazon, zumindest meinem Empfinden nach, die größte Auswahl an eBooks hat. Das liegt vor allem an den vielen Self-Publishing-Autoren, die dort teilweise wirklich tolle Bücher zu sehr günstigen Preisen anbieten. Auch viele kostenlose eBooks findet man dort.  

 

eReader oder Tablet? 

 

Ein eReader ist ein reines Lesegerät, ein Tablet kann sehr viel mehr und man kann darauf auch lesen. Außerdem ist das Display beleuchtet (wobei dieses Argument seit es beleuchtete eReader gibt, nicht mehr wirklich zählt). Trotzdem würde ich jedem, der in erster Linie lesen möchte, zu einem eReader raten. Warum? Sich ein Tablet zu kaufen, um damit zu lesen, ist so ähnlich, wie sich ein Handy zu kaufen, um damit zu fotografieren. Natürlich geht das, aber es macht nicht wirklich Spaß.

 

Ein eReader ist dazu gemacht, darauf zu lesen. Der Bildschirm ist darauf optimiert, Schrift darzustellen. Eben so, wie eine Kamera darauf optimiert ist, Fotos zu machen, und es nicht nur ein nettes Zusatz-Feature ist. Das Lesen auf einem klassischen LCD-Bildschirm ist deutlich anstrengender und ermüdender als auf einem eInk-Bildschirm. Die Eigenheiten eines eInk-Bildschirms erlauben auch eine Akkulaufzeit von 4-8 Wochen. Lesen in der Sonne ist auf dem Kindle kein Problem, bei Tablets sieht es wieder anders aus, das kennt wohl fast jeder vom Handy. 

 

Hinzu kommt noch, dass ich mich bei einem Tablet zu leicht vom Lesen ablenken lassen würde. Schnell mal die eben angekommene Facebook-Nachricht lesen und schon surft man wieder im Internet ;) 

 

WiFi oder 3G?

 

Den Kindle Paperwhite gibt es in 2 verschiedenen Varianten: WiFi und 3G, wobei das 3G Modell 60€ teurer ist. Mit dem eingebauten 3G Modul kann man weltweit kostenlos auf das Internet zugreifen, allerdings sind nur ein Zugriff auf den Amazon-Kindle-Shop und auf Wikipedia möglich. Das ist dann von Nutzen, wenn man sehr viel auf Reisen ist und selbst am Strand schnell Lesestoff nachkaufen können möchte, Ich selbst benötige das jedoch nicht. 

 

Kindle oder Kindle Paperwhite?

 

Ich habe bisher keinen Kindle Paperwhite live gesehen. Ich nutze, wie schon gesagt, den nicht mehr erhältlichen Kindle Touch und habe die Amazon-Hülle mit Beleuchtung. Oben an der Hülle ist eine kleine LED-Lampe, die bei Bedarf ausgeklappt werden kann und ihren Strom vom Kindle bezieht. Somit halte ich meinen Reader für mit dem Paperwhite vergleichbar. 

 

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass der Paperwhite einen Touchscreen hat, der "kleine" 79€-Kindle jedoch nicht. Ob man zum Lesen nun Blättertasten oder Wischgesten benutzt, macht meiner Meinung nach keinen Unterschied. Man kann sich an beides gut gewöhnen. Wenn man viele Notizen machen möchte, rate ich zum Touchscreen, beim kleinen Kindle muss man via Steuerkreuz in einer Tastatur navigieren - das ist ausreichend, um die WLan-Daten einzugeben und sich mit seinem Amazon-Konto anzumelden, aber dann möchte man nichts weiteres schreiben ;) 

 

Meiner Meinung nach benötigt man zum Lesen auf einem eReader eine etwas bessere Beleuchtung als beim Lesen eines Buches, da der Bildschirm nicht wirklich weiß ist, sondern eher die Farbe von Zeitungspapier hat. Ich selbst lese fast immer mit der Beleuchtung, mal abgesehen von draußen im strahlenden Sonnenschein. Die Hülle mit Leselampe gibt es auch für den kleinen Kindle, sie ist jedoch mit aktuell 44,99€ nicht ganz billig. Außerdem kann man auch Leselampen zum anklemmen benutzen.  

 

Fazit

 

Ich bin begeistert vom Lesen auf dem eReader und möchte ihn nicht mehr missen. Wenn ich mich zwischen den momentan auf dem Markt erhältlichen eReadern entscheiden müsste, würde ich mich für den Kindle Paperwhite ohne 3G entscheiden, für Einsteiger zum Ausprobieren, ob eReading gefällt oder nicht, ist jedoch auch der "kleine" Kindle eine gute Wahl. 

 

*Es handelt sich um Amazon-Partnerlinks.